2012/02/24

ABSTURZ

André Kertesz
jetzt können wir zu hoch fliegen, so hoch, dass ein absturz weh tut, so hoch, dass wir vergessen, was wir auf der welt zurückgelassen haben, so hoch, dass trauer hinter uns bleibt, so hoch, dass wir die menschlichen abgründe gänzlich vergessen, so hoch, dass wir neu anfangen können, so hoch, dass ein absturz weh tut...

2012/02/15

steine


steinlandschaft. graues geröll bedeckt meinen pfad. kletternd erkämpfe ich mir meinen weg, wenn ich nur wüsste, wohin. endlos, aussichtslos. hoffnung ging schon verloren, vertrauen und lebensmut mit ihr. brennend rot versinkt die sonne. grau wird zu schwarz. stolpernd bewege ich mich fort, schritt für schritt. bleierne schwere. ängstliche nacktheit, nackte ängstlichkeit. wenn ich nur wüsste, wohin.

2012/02/01

wo hört es auf?


verzweifelt greift sie haltsuchend ins nichts. noch nicht genau wissend, was sie am anderen ende erwarten wird. eine kalte masse von zerbrochenem glas. schwindelgefühle regen sich in kopf und magen. trockener, schleimiger dreck, erde vielleicht. ein federbett, halb entleert, daunen schweben umher, wie schwere, weiße flügel. engelsgleich, engelsenkel. undefinierbare masse, mal flüssig, mal hart, rollt auf sie zu. im wasser wiedergefunden. wellen tragen fleisch, knochen und haut. haare gänzlich ausgefallen. fingernägel halb abgebrochen, gerupft, geteert, wieder gefedert. hitze verglüht die feinen gesichtszüge, versengt sie förmlich. flammen nehmen scham und würde von ihr. lust und liebe bläst der beißende wind beiseite. belastet nur mit verbrämter hoffnungslosigkeit, entflieht sie dem leben.